Edelsteine der Lüfte

Der Eisvogel war Vogel des Jahres 2009 und ist ein selten gewordener und scheuer Geselle, der deshalb auch nicht leicht zu fotografieren ist. Nachdem ich eine Brutröhre an einer Kiesgrube entdeckt hatte, bot sich mir die Gelegenheit, die Vögel zu beobachten und auch abzulichten.

Wie sein schimmerndes buntes Gefieder vermuten lässt, ist der Eisvogel (lat. Alcedo atthis) eigentlich ein Tropenvogel, der sich auch weit in nördliche Gefilde verirrt, wenn die Lebensbedingungen ihm behagen. Als Höhlenbrüter fühlt er sich in senkrechten Abbruchkanten an Gewässern wohl, wenn ihm dort ebenfalls brauchbare Sitzwarten geboten werden, von denen aus er auf Beute lauern kann. Seine Nahrung bezieht der scheue Vogel aus dem Wasser. Er ernährt sich von Krebsen, Kaulquappen und kleinen Fischen, die er, nachdem er sie getötet hat, mit dem Kopf voran verschlingt.

Das prächtige Gefieder hat dem Eisvogel, der ein bisschen grösser als ein Spatz ist, den Beinamen “Edelstein der Lüfte” eingetragen. Je nach Lichteinfall schimmern seine Oberseite und die Flügel leuchtendblau bis türkis, seine Unterseite ist von dunklem Orange. Auffällig wie sein Gefieder ist auch sein Ruf: Wenn er pfeilschnell über die Wasseroberfläche fliegt, stösst er einen lauten und durchdringenden Pfiff aus.           

In ihrer Brutröhre legt das Weibchen sechs bis acht Eier, das Füttern der Jungen besorgen beide Elternteile . Sieht man einen erwachsenen Vogel mit einem Fisch im Schnabel, den er am Schwanz gepackt hat, kann man sicher sein, dass die Beute für den Nachwuchs ist.